Passives Personalmarketing, um qualifizierte Bewerber und schließlich Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen, reicht bei der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr aus. Ein möglicher Lösungsansatz stellt das Konzept des Employer Brandings (Arbeitgebermarkenbildung) dar, das unabhängig von der Größe und Branche von einem Unternehmen umgesetzt und langfristig verfolgt werden könnte. Unternehmen geraten zusehends in eine Bewerberrolle und müssen sich bei potenziellen Kandidaten vorstellen. Das Arbeitgeberimage und die Arbeitgebermarke stellen dabei den Kern der Kommunikation dar, mit dem Ziel der Mitarbeitergewinnung und -sicherung und der Abgrenzung von Wettbewerbern.
Employer Branding = Arbeitgebermarkenbildung
Employer Branding oder Arbeitgebermarkenbildung ist ein ganzheitlicher Prozess, der auf der identitätsorientierten Markenbildung, Markenführung und dem Markencontrolling basiert. Ziel dieses Prozesses ist, dass ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber sowohl am externen als auch internen Arbeitsmarkt auftritt, sich optimal positioniert und positiv präsentiert. Sodass potenzielle Mitarbeiter gewonnen werden und bestehende und ehemalige Mitarbeiter auch über das Beschäftigungsverhältnis hinaus an das Unternehmen gebunden werden.
Employer Branding 2.0
Employer Branding 2.0 entspricht im Kern dem regulären Employer Branding. Der Begriff wurde in Anlehnung an den Begriff des Web 2.0, der für die Weiterentwicklung des anfänglichen Webs, also des Web 1.0 steht, gebildet. Die 2.0 steht auch hier für eine zweite, erweiterte und im Idealfall verbesserte Version. Die Erweiterung bezieht sich in diesem Fall auf den Social Media Bereich, sprich Web 2.0-Instrumente werden gezielt für Employer Branding Strategien und Maßnahmen eingesetzt, um Fach- und Führungskräfte zu gewinnen und zu binden. Die Zielgruppe der Generation Y, wird so z.B. dort angesprochen und im Idealfall abgeworben, wo sie aufgewachsen und unterwegs ist.
Mitarbeiter als Markenbotschafter des Unternehmens
Die Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle bei der Ermittlung der Attraktivitätsfaktoren als Arbeitgeber. Die intern gelebten Werte werden bei ihnen abgefragt, sodass im Idealfall Eigen- und Fremdbild des Unternehmens in seiner Rolle als Arbeitgeber übereinstimmen. Zudem fungieren die bestehenden Mitarbeiter als Markenbotschafter (Brand Ambassador) und kommunizieren die Employer Brand nach außen. In diesem Sinne: „Tue Gutes und rede im Social Web darüber!“
Bild und Text © Fachhochschule des Mittelstands (FHM) GmbH/ Nina Janice Braunert
Quelle:
Braunert, N. J. (2014): Employer Branding 2.0: Identitätsbasierte Markenbildung für Arbeitgeber, in: Leisenberg, M./ Braunert, N. J. (Hrsg.): Social Media Recruiting in der Praxis. Mit direkter Ansprache zu mehr Erfolg, München 2014, S. 31-54.