Vor einigen Wochen waren wir vom Netzwerk Social Media OWL mit Ute Schönfeldt von der Wirtschaftskommunikation Ute Schönefeldt und mir, Stefanie Möller, Faktwerk PR & Kommunikation, zu Gast beim Personalentwicklungszirkel der IHK-Akademie in Paderborn. Nach einem Impulsvortrag Social Media in der Personalarbeit mit zahlreichen Praxisbeispielen folgte eine lebhafte Diskussion, die eines ganz deutlich zu Tage beförderte: Social Media sind bereits in der Personalarbeit der Unternehmen angekommen. Die Vertreterinnen der beteiligten Unternehmen, z.B. von Benteler oder der IKK Gildemeister-Seidensticker, befassen sich – konzeptionell oder in Einzelfällen – mit Social Media und sehen deutlichen Handlungsbedarf.
Die drei wichtigsten Erkenntnisse vorweggenommen
- Social Media sind kein Hype.
- Social Media sind längst ein Thema in der Personalarbeit, auch wenn sie den Kinderschuhen noch nicht entwachsen sind.
- Und wer sich (noch) nicht mit Social Media beschäftigen will, sollte zumindest Ego-Monitoring betreiben.
Social Media sind kein Hype – soweit es noch Belege für diese Erkenntnis braucht, sind sie schnell gefunden: 60 Stunden Material werden pro Minute (!) auf Youtube hochgeladen. 22,7 Millionen Mitglieder hat Facebook allein in Deutschland, das sind 27 % der Gesamtbevölkerung und 43 % der sogenannten Onliner. Die Gemeinde der Onliner wächst in allen Altersgruppen, insgesamt sind in Deutschland 74,7 % aller Deutschen online, in der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren sind es mit 97,3 % fast alle und bei den über 50-jährigen bereits 52,5 % – sagt der NOnliner-Atlas 2011.
Die Social Media Studie 2011 untersuchte die Aktivitäten in der Personalarbeit von 230 DAX-, MDAX- und TECDAX-Unternehmen und zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen bereits mit Social Media arbeitet. Dabei liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten auf Xing und LinkedIn, gefolgt von Facebook – häufig bedingt durch Seiten, die automatisch oder von Dritten angelegt wurden. Immer mehr Unternehmen professionalisieren ihre Arbeit indem sie ihre Karriere-Seiten vernetzen oder spezifische Karriere-Seiten innerhalb der sozialen Netzwerke einrichten. Die aktivsten Unternehmen sind die Deutsche Telekom AG, Bayer AG und BASF.
Aktuelle Zahlen zum Thema Personalarbeit liefert auch die Studie Bewerbungspraxis, die im letzten Jahr von den Universitäten Bamberg und Frankfurt/Main in Zusammenarbeit mit Monster Worldwide Deutschland durchgeführt wurde. Obwohl die meisten Bewerber und Jobsuchenden noch immer über Online-Stellenbörsen nach offenen Stellen suchen, werden Social Media-Aktivitäten insgesamt positiv bewertet:
- 32,9 % der Studienteilnehmer finden es positiv wenn Unternehmen eine Fanpage bei Facebook für Karriere-Themen nutzen und sogar
- 68,9 % begrüßen es wenn Unternehmen über Karrierenetzwerke (Xing und LinkedIn) den Kontakt zu potentiellen Mitarbeitern suchen.
Eine überraschende Erkenntnis: Bereits ein Viertel aller Befragten nutzt ein mobiles Endgerät für die Suche nach offenen Stellen und fast die Hälfte steht Karriere-Apps von Unternehmen für die Nutzung auf mobilen Endgeräte positiv gegenüber.
Wir dürfen also darauf gespannt sein, wie sich Social Media in der Personalarbeit weiter entwickeln. Dass Sie es tun werden – ist bereits klar, die ersten Schritte sind gemacht.
Mehr Informationen finden Sie
- Managementzusammenfassung der Studie Bewerbungspraxis unter http://7sk.de/0fc
- Social Media Studie 2011 unter http://7sk.de/0ff
- NOnliner-Atlas 2011 unter http://7sk.de/0fe