Ein strategischer Einsatz von Social Media im klassischen Marketing hat sich bereits etabliert und gewinnt speziell in der Personalarbeit immer mehr an Bedeutung. Social Media kann im Prinzip in jedem Teilbereich der Personalarbeit eingesetzt werden, doch das größte Potenzial liegt in den Bereichen Personalmarketing, Personalakquisition sowie Personalbindung.
Dabei muss sich das Social Media HRM Team im Vorfeld bestimmte Fragen stellen: Welche Social Media Kanäle eignen sich für den Beziehungsaufbau, insbesondere für das Recruiting? Und mit welchen Tools kann ein Unternehmen seine Mitarbeiter am besten binden? Eng mit dem Thema Social Media HRM sind auch die Themen Employer Branding 2.0 sowie Enterprise 2.0 verbunden.
„Der Fokus des Social Media HRM liegt auf dem gezielten Einsatz von Social Media Anwendungen im Personalmarketing…“
Sowohl in der Personalarbeit als auch im Employer Branding gibt es drei relevante direkte Zielgruppen, die das Social Media HRM Team bei seinen Planungen berücksichtigen muss: potenzielle Bewerber, aktuelle Belegschaft sowie aus dem Unternehmen ausgeschiedene Mitarbeiter. Die Ziele, die im Hinblick auf diese drei Zielgruppen erfüllt werden sollen, werden durch den Einsatz bestimmter Social Media Anwendungen verfolgt.
„… und je nach Zielgruppe auf der Personalakquisition (extern) oder der Personalbindung (intern).“
Dabei eignen sich Media Sharing Platforms, wie z.B. das Videoportal YouTube besonders gut für imagebildende sowie mitarbeiterbindende Maßnahmen. Das Unternehmen kann sich in seiner Funktion als Arbeitgeber beispielsweise in Form eines virtuellen Rundgangs in der Personalabteilung präsentieren oder die aktuellen Mitarbeiter bzw. deren Jobprofile werden z.B. in einem kurzen Interview von eben diesen selbst vorgestellt. Dadurch entsteht nach außen eine authentische Kommunikation sowie Präsentation des Arbeitgebers und innerhalb des Unternehmens wird zu der bestehenden Belegschaft eine emotionale Bindung aufgebaut, insbesondere wenn diese sich selbst an der Videoproduktion beteiligt.
Neben der fokussierten Nutzung von Social Media in der Personalarbeit, können Social Media Anwendungen auch innerhalb des Unternehmens bei anderen Unternehmensprozessen eingesetzt werden. Dies fällt dann unter den Bereich Enterprise 2.0. Wichtigstes Merkmal ist hierbei die Transparenz, sowohl innerhalb des Unternehmens (sodass flache Hierarchien gebildet werden) als auch bei der externen Darstellung/ Kommunikation.
„Im Mittelpunkt einer Enterprise 2.0 Strategie steht die Transparenz. Jeder Mitarbeiter ist Kommunikator des Unternehmens.“
Innerhalb des Unternehmens kann z.B. ein Wiki zur Wissensbindung installiert werden. Dabei kommen sowohl Unternehmens- als auch Abteilungswikis in Frage, als themenbezogene Wikis. Bestimmte abteilungsspezifische Prozesse können gemeinschaftlich von eben jener Abteilung festgehalten und bearbeitet werden. Wird dieser Wiki auch für andere Abteilungen geöffnet, so kann ein völlig neuer Prozess des Qualitätsmanagements erfolgen. Denn eine fachfremde Sicht auf routinierte Abläufe und Prozesse kann durchaus seine Vorteile haben.
Nutzen Sie bereits Social Media in der Personalarbeit? Wenn ja, wie sind Ihre Erfahrungen damit?
Text, Bild & Video © Fachhochschule des Mittelstands (FHM) GmbH/ Nina Janice Braunert