Heute wurde mir auf der Social-Media-Veranstaltung „Kleines Forum“ in Bielefeld wieder bewußt: es gibt Unternehmen, die sind „drinnen“ und andere, die sind (noch) „draußen“. Das ist an sich gar nicht schlimm, „draussen“ zu sein. Schlimm ist nur, wenn man unbewusst oder aufgrund falscher Einschätzung „draußen“ ist: noch heute hört man von vielen Marketing- und/oder Vertriebsleitern, dass Social Media ein Hype ist, der wieder vergeht, bzw. im B-to-B-Bereich maximal in 2 Jahren relevant ist. „Sie verkaufen an Handwerker? Dann machen Sie sich da mal noch keine Gedanken“, hörte ich kürzlich eine Werbeagentur zu einem weltmarktführenden Unternehmen sagen. Und dass, obwohl die Marke nicht „nur“ das Handwerk, sondern auch den Kunden hinter dem Handwerker (also mich als Endgebraucher) adressiert. Die Schere driftet im Moment also stark auseinander. Gut, dass es in OWL viele Unternehmen gibt, die sich mit den Themen im Umfeld von Social Media und Social Media Marketing intensiv auseinandersetzen. Diese Unternehmen haben verstanden: die Entwicklung zu einem transparenten Unternehmen bei gleichzeitig zunehmendem Kontrollverlust, er muss gegangen werden. Dies schon deshalb, um künftig bei Kunden und Mitarbeitern noch „drinnen“ zu sein. Web 2.0 ist vor allem ein Kulturthema und damit auch ein Top-Management-Thema. Damit ist die eigentlich Herausforderung definiert. Ob Rheinhold Würth bei seinem Zitat von vor einigen Jahren bereits an an die schöne neue Social-Media-Welt gedacht hat, ist nicht bekannt, doch Recht hat er: „Der Wettbewerb der Zukunft wird nicht mehr über Preise und Produkte sondern über die Unternehmenskultur ausgetragen.“
3 Kommentare
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Ich kann mich dem Kommentar von Christian Vogt nur anschließen. Kein kunden-orientiertes Unternehmen kann sich heutzutage dem primären Kommunikationskanal verschließen, der in der Gruppe der U30 hauptsächlich zum Austausch von Ideen und Neuigkeiten genutzt wird. Dieses riesige Potenzial langfristiger Kundenbeziehungen brach liegen zu lassen, weil der Respekt vor neuen Technologien groß ist ,wäre ein schwerer Fehler. Sensibilisierung ihres Unternehmens für das Thema Social Media und eine damit verbundene Weiterbildung der Mitarbeiter bis zur Erreichung eines professionellen Niveaus sollte für die in OWL ansässigen Unternehmen, die weiter erfolgreich an der Spitze mitspielen wollen, eine Selbstverpflichtung sein.
Riiiichtig.
Nach einem Hype verschwinden die Dinge (Klingeltöne, 16:9-TVs, Privatfernsehen, New Economy, Piercings, NDW, 68er, …) ja nicht wieder sondern sorgen für eine neue Normalität mit (moderaten) Einflüssen des vorherigen Hypes.
Wer den Hype beobachtet und sich strategisch auf die darauf folgende Normalität einstellt, wird es leichter haben.
Ignoranz hat bisher selten geholfen – außer bei der Schweinegrippe-Impfung. Aber das war ja kein Hype, sondern verordnete Hysterie.
Genau da ist das Problem: viele empfinden Social Media (noch) als verordnete Hysterie. Ich denke, SMOWL muss genau an der Stelle aufpassen: Social Media muss greifbarer werden. Skeptikern muss entlang des Tagesgeschäftes der Nutzen vermittelt werden. Die Leute, die sozusagen im Social Web leben, sind manchmal so abgedreht und hyperventilierend, dass der, den man erreichen möchte, die Botschaft als verordnete Hysterie versteht. Überspitzt: die Schere geht immer mehr auseinander und die Menschen, die im Netz leben, können bald nicht mehr mit den Noch-Netzverweigerern auf Augenhöhe über dieses Thema kommunizieren.