Das war sie jetzt also, die re:publica 2014 mit 350 Vorträgen an drei Tagen. Die über 6.000 Besucher und das kaum überschaubare Rahmenprogramm haben mir einmal mehr gezeigt, wie vielfältig und vielschichtig diese Netzgemeinde ist. Dieses Format muss man mögen, denn die Tage sind lang, laut und anstrengend.
Für mich ist die re:publica bereits im zweiten Jahr zur Pflichtveranstaltung geworden. Auf keinem anderen Event treffe ich Kolleginnen und Kollegen in so konzentrierter Form und habe so die Gelegenheit zum intensiven Austausch. Virtuelle angebahnte Kontakte werden greifbar und bekommen eine Stimme. Die Vorträge? Durchgängig interessant und informativ. Da waren ohne Zweifel wieder viele verschiedene Anregungen, neue Erkenntnisse und auch Ansätze zum Querdenken dabei. Ich habe aber erneut festgestellt, dass die persönlichen Gespräche, ob in den offiziellen oder den verlängerten Pausen, den ganz besonderen Reiz der re:publica ausmachen.
So wachsen Netzwerke weiter zusammen und Distanzen verringern sich erheblich. Das Ostwestfalen gut vernetzt ist, spricht sich herum und hat sich auch auf dieser re:publica gezeigt. Die spontane Live-Sendung von bloggercamp.tv über OWL spricht hier klare Worte. (Guckst Du hier: http://bit.ly/1kZULc7)
Die Highlights? Die muss jeder für sich selbst definieren. Für mich war Sascha Lobos „Rede zur Lage der Nation“ eines dieser Highlights. Er hielt der Netzgemeinde gekonnt den Spiegel vor und zeigte am Beispiel der Bekassine wie nachlässig die Branche mit der eigenen Positionierung umgeht. So werden für die Bekassine, ein gefährdeter Singvogel, in Bayern mehr Spendengelder gesammelt, als der Netzgemeinde bundesweit für Lobbyismus und politische Arbeit zur Verfügung stehen. Liken allein ist eben nicht genug. Recht hat er! Lobos Präsentation der NSA-Affäre im Zeitraffer dokumentierte einmal mehr das völlige Versagen der Politik, der folgende kämpferische Aufruf zur Aufklärung, inklusive entsprechender Handlungsvorschläge zur Umsetzung waren einfach brillant.
Ein weiteres Highlight war natürlich das Treffen mit mittlerweile lieb gewonnenen Freundinnen und Freunden aus meinem eigenen Netzwerk. An dieser Stelle viele Grüße nach Schlangen, Köln, Bonn, Enger, Paderborn, Bielefeld, München, Hamburg, Oldenburg, Ulm, Aresing, Frankfurt, Münster …
Was bleibt? Der feste Entschluss auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein und die Erkenntnis: Die meisten von Euch vermisse ich schon jetzt!
(Fotos: Klaus Eck / Hannes Schleeh)