Die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe hat mit dem Zukunftspreis Handwerk 2014 Betriebe aufgerufen, sich dem Wettbewerb um vorbildliche Aktionen zur Nutzung sozialer Netzwerke durch Handwerksbetriebe zu stellen und sich zu bewerben. Als Teil der Jury habe ich die Bewerbungen gesehen, darf natürlich aber erst nach der Prämierung näher darauf eingehen.
Allgemein lassen sich aber für Handwerksbetriebe ein paar Tipps im Umgang mit sozialen Netzwerken geben.
1.) Versuchen Sie nicht alles auf einen Schlag
Wenn Sie Twitter, Facebook, Google+, Youtube etc. bedienen wollen, sollten Sie auch die Zeit, die Lust und das Material dazu haben. Es nutzt weder Ihrer Zielgruppe, noch Ihnen, wenn Sie nur alle Jubeljahre einen Beitrag in den Kanälen veröffentlichen. Suchen Sie sich daher wirklich Ihre Kanäle aus oder sprechen Sie vorher mit einem Profi, was und wo es Sinn macht aufzutreten. Die sozialen Medien sind zwar kostenlos und Versuche schaden nicht, verursachen aber Kosten durch Zeit und Aufwand.
2.) Beachten Sie Regeln
Auch in den sozialen Medien gibt es Regeln und Gesetze. Verwenden Sie nur Bildmaterial und Texte, an denen Sie auch die Rechte besitzen und die Sie nutzen dürfen. Selbst gekaufte Bilder von Online-Bildagenturen sind hiervon zum Teil ausgenommen (genau hinschauen). Netzwerke wie Facebook und Co. haben zudem eigene Nutzerbestimmungen, Regeln, Guidelines und AGBs – z.B. für die Durchführung von Gewinnspielen auf/in diesen Kanälen. Die „Strafe“ bei einer Nichtbeachtung kann von einer einfachen Verwarnung, bis hin zum Verlust Ihrer Facebook-Seite führen. Das wäre schade und vergeudete Zeit.
3.) „Senden“ Sie nicht nur, kommunizieren Sie auch
Wenn Sie Kommentare und Feedback auf Ihre Beiträge bekommen: Kümmern Sie sich bitte drum und antworten Sie zeitnah. Das heißt nicht, dass Sie den ganzen Tag vor dem Computer verbringen und lauern müssen. Versuchen Sie so regelmäßig zu antworten, wie Sie auch Ihre E-Mails beantworten. Eine fest eingerichtete Bürozeit hilft hierbei sicher.
4.) Definieren Sie Ziele
Was möchten Sie mit Ihrer Präsenz in den sozialen Medien erreichen? Mehr lokale Aufmerksamkeit? Eine höhere Reichweite innerhalb der für Sie interessanten lokalen Klientel? Wenn Sie das Ziel vor Augen haben, können Sie auch zielgerichtet agieren. Vielleicht stellen Sie bei der Zieldefinition auch fest, dass Sie eine Facebook-Präsenz oder Ähnliches gar nicht benötigen. Auch das ist möglich. Finden Sie sich ggf. auch damit ab, dass ein lokaler Betrieb nur eine eingeschränkte Zielgruppe hat/haben kann. Ein Handwerker, der ausschließlich lokal arbeitet und auch nur lokal arbeiten möchte, muss nicht ständig einem Fanwachstum auf Facebook unterworfen sein.
5.) Bleiben Sie dran
Kurzfristige Erfolge und hohe Abrufzahlen bei neuen Seiten/Präsenzen sind sehr selten. Dauerhafte Begleitung und Fütterung der Kanäle, das Bewerben der Kanäle in der „realen“ Welt, ein guter Mix an Beiträgen und eine gelegentliche Korrektur Ihrer Ziele sind ein guter Anfang. Bleiben Sie dran.
In vielen Fragen – gerade bei der Auswahl und Aufstellung einer für Sie passenden und individuellen Strategie, kann der Social Media OWL e.V. mit seinem Mitgliedern helfen. Treten Sie in Kontakt.
Es gibt einen Unterschied zwischen Handybesitzer und Handybenutzer. Ganz speziell im Handwerk, da nicht alle Endgeräte Baustellen-kompatibel, sondern nur Status sind. Grundsätzlich haben es kostenpflichtige Apps und SHK-Angebote schwer, da die Erwartungshaltung in Richtung Gratis-Premium geht. Aus der eigenen Erfahrung in Workshops bspw beim HZB Münster existiert zudem eine große Angst vor Facebook und Co. #nurmalso
Fazit: wenn Dialog-Angebote genutzt werden, dann meist Handel-Handwerk. Die Kommunikation Industrie-Handwerk ist nicht gern gesehen, obwohl hier Katalog- und Verfügbarkeits-Apps bereits beim LV enorm helfen könnten. Gleiches gilt fürs Koop-Marketing mit Ambiente Bildern Zielgruppe Handwerk-Bauherr. Erst wenn die Industrie-Partnerschaft und Markentransparenz angenommen wird, kann das Handwerk multimedial Geschichten erzählen. #Meinung
Ich finde es generell schon mal gut, dass sich nun langsam doch auch immer ,ehr Handwerker dem digitalen Medium öffnen und erkennen, wie gut sich auch das Internet für Werbezwecke nutzen lässt. Oder viel mehr, dass man auch im Internet präsent sein muss, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Ich finde gerade Punkt 1 hier sehr wichtig. Lieber erstmal eine Plattform kennen lernen, ausprobieren und den „richtigen“ Umgang damit erlernen, bevor man sich auf das nächste stürzt. Ein ordentlich geführter Account ist bei weitem mehr wert, als fünf, die man halbherzig betreibt.