Was für den einen der Sommerurlaub am Stück, ist für den anderen schon nach 1 Woche mit Heimweh verbunden, wie lang genau sollte ein Urlaub sein? Lieber einmal richtig oder mehrfach mit Brückentagen-Taktik verlängert? Oder ist es am Ende nur die Frage, wie lange die Erholung anhält, wenn der Schreibtisch überquillt wenn man stets am Wochenanfang zurückkehrt und alle Termine dahin liegt?!
Es gibt auch Personen, die regelmässig beweisen, dass Beruf, Freizeit, Urlaub ohnehin nur andere Namen für „always erreichbar“ sind. Ist am eigenen Stuhl schon gesägt und wurde aus Höflichkeit nicht vor dem Urlaub oder Weihnachten gekündigt? Gibt es überhaupt noch Urlaubsgeld und reicht dies für Last-Minute?
Wer so denkt, sollte ohnehin nicht in die Ferne schweifen, da im Ausland grundsätzlich das Wetter schlecht und das Bier teuer ist. Wenden wir uns noch einmal der Frage nach dem Sinn, der Erfindung Urlaub aka Vorlesungsfreier Zeit zu. Geht es nicht auch um Neu-Orientierung, Ausleben eines Hobbys oder Erfüllung lang gehegter Wünsche, wie DAS Buch lesen, DEN Segelschein machen oder DIE Freunde treffen? Das kann als Quickie erfolgen oder nach festgelegtem Drehbuch, aber bitte ohne Abweichungen. Was soll der Freiberufler sagen, der keine Festanstellung wählte, um sich zu verwirklichen und so per Definition jeden Tag frei geplant Urlaubsstimmung auslebt. Oder der Schlüsselkunden-Manager, der mittlerweile lieber zu Hause bleibt anstatt zu verreisen, was er ja ohnehin beruflich dauernd macht. Gibt es überhaupt ein Recht auf Urlaub, wenn „Not am Mann ist“ und Urlaubsanträge eigentlich zurück genommen werden müssten? Eng verbunden mit der Frage, ob wir für den Urlaub arbeiten und uns den Rest des Jahres am Arbeitsplatz leidvoll den ungeliebten Aufgaben hingeben?
Ist so gesehen, das „verlängerte Wochenende“ weder Entspannung noch Urlaub. Muss es Hotel sein oder geht auch Camping- oder Zelt-Stimmung?
Das ist m.E. der gleiche Typ Kurz-Urlauber, der zu sagen pflegt: „wir sind in Urlaub und nicht auf der Flucht!“ und der den Slogan kennt: „Liebe ist, …. wenn der Frühstückstisch bereits gedeckt ist“. Problemlos lässt sich Liebe ist – durch Urlaub ist ersetzen. Übrigens wird es weder mit Kindern, noch einem befreundeten Ehepaar deutlich einfacher „alles unter einen Hut“ zu bekommen. Da gibt es die aufgeregt Aktiven, die schon vor dem Frühstück 1000 Bahnen geschwommen haben und bei Bergwanderungen oder Wasserski an vorderster Front „hier“ gerufen haben. Schliesslich möchte man ja auch im Flatrate-Club-Urlaub nichts anbrennen lassen… im doppelten Sinn weitgefasster Indoor- und Outdoor-Aktivitäten. Einer eingeschworenen Schicksals-Gemeinschaft ähnlich, wie Kreuzfahrt- oder Busreisen-Urlauber. Derweilen zu Gunsten der Gruppe sich selbst zurückgenommen; aber viel gesehen auf der Tour. Deshalb gibt es viele Urlauber, die ihre Sicht auf Kamera-Linsen-Niveau eindampfen und Land und Leute nicht mitbekommen. #schade