Wie jetzt: Kaffee?! Ist doch an jeder Ecke zu haben und sogar so billig, dass Kaffeemarken offensichtlich mehr am Bademantel, Fahrrad und Geschenke-Zusatzverkauf verdienen, als am Kernprodukt. Nicht zu vergessen diejenigen Kaffeeketten, die Geschmacks-Unzulänglichkeiten unter Sirup und Krokant verstecken.
Interessant nur, dass – wie beim Bier – immer mehr Mikro-Röstereien (Mikro-Brauereien) eröffnen und enormen Zulauf haben. Ebenfalls interessant, dass TV-Beiträge den Deutschen einen katastrophalen Geschmack attestieren. Gibt es etwa Qualitäts-Unterschiede beim Grund-Lebensmittel Morgen-Mittags-Abends-Kaffee? Was früher in Besprechungen der Cognac (jetzt erst mal einen Chantré) ist heutzutage der Automaten-Kaffee. Im Hotel meist über Stunden in Thermoskannen überlebensfähig… oder als to-go, also: zum weglaufen Variante.
Glücklicherweise begegnete mir als Tee-Trinker die Kaffee-Kultur in Form eines Barista-Meisters (ähnlich dem Wein-Sommelier) im Buch Design your Life. Hier geht es um so viele Beispiele, wie Menschen erst im Laufe ihres Lebens ihre Berufung zum Beruf machen #Lese-Tipp . Darin auch der Bericht eines Barista aus Düsseldorf, der nur über (Mund-zu-Mund) Empfehlung, also ohne Werbung unendlich erfolgreich ist.
Und wie das Leben so spielt, hörte ich auf der Fahrt nach Heilbronn den Sender Bayern3 mit der Sendung Mensch Otto (Mario Felix Liebold – Vom Zahntechniker zum preisgekrönten Kaffee-Röster – 29.10.2015) über das Café Felix am Tegernsee. Wenige Wochen später habe ich den Interviewpartner in seinem Café bei strahlendem Sonnenschein auch persönlich getroffen. Natürlich mit den obligatorischen Anekdoten und Kaffee-Devotionalien später im Gepäck!
Zunächst trat ich ins Café, inspiriert von Duft und Kaffee-Maschinen und gab mich als Kundiger nach Radio-Interview aus. Dann noch schnell den Tages-Probierausschank bestellt und es gesellte sich die Mutter von Mario Felix Liebold zu mir an den Tisch (wollte übrigens kein Selfie machen, welches ich anfügen könnte).
Von seiner Mutter als Kaffee-Junkie in früher Jugend beseelt (Quelle: Radio-Podcast) erzählte sie mir, dass industrieller Kaffee meist in Sekunden, jener ihres Sohnes jedoch bis zu 20 Minuten schonend und jeweils auf die Bohne abgestimmt geröstet wird. Und: JA, das schmeckt man auch, wobei mir geraten wird, Kaffee OHNE Milch und Zucker zu geniessen. Der Tages-Ausschank kommt aus Indonesien und man schmeckt förmlich das Lava-Gestein auf dem die Plantage steht. Komplett anders und viel milder schmeckt Kaffee aus El Salvador; dort wo Mario eine ganze Jahres-Ernte aufkaufte (Quelle: Podcast). Besonders ist auch, dass seine Sorten nicht verschnitten werden, also jahreszeitlich mit anderen Sorten aufgefrischt werden. So, wie eine bekannte Krönung, die jedoch vornehmlich aus Bruchbohnen und verkohlter Röstung besteht (Quelle: Nelson Müller TV).
Und hier mach sich sogleich (m)ein Wohlgefühl breit, mir ist noch nie soviel Kaffee am Nachmittag bekommen, mit bestem Durchschlafen in der Nacht. Bekömmlicher Kaffee hat allerdings seinen Preis – etwa doppelt so viel, wie beim Discounter. Nach meinem Live-Test am Tegernsee möchte ich noch das Barista Kaffee-Seminar in Düsseldorf besuchen: Kaffee ist meine neue Leidenschaft!
Wieso erinnert mich das jetzt an bekömmliches Mentorship (um mal nicht mit dem Begriff: „Beratung“abzuschrecken). Also so ein Unterstützer, der sich persönlich kümmert, weil ihm das Wohl des Unternehmens persönlich kümmert.
So einer, der zwar vielleicht nach einsam und allein aussieht – nicht aus den großen weltumspannenden Beratungen kommt und der nicht nach Akquiseumsatz und effektiver Projektumdrehungszahl bewertet wird, sondern der seinen Erfolg bewusst an den Erfolg der gemeinsamen Arbeit koppelt – und der dennoch auf eine breites Kollegennetzwerk zurückgreifen kann, um im Netz ggf. noch effektiver zu sein.
Allerdings: Genauso, wie es viele Cafés mit Einheitsgeschmack gibt und nur wenige, mit dem einmaligem Geschmack, den man suchen muss, der dann aber auch super zu einem passt, so muss man auch den Mentor handverlesen – und schonend kennen lernen – statt im Schnellverfahren.
Oder, man denke mal daran, wie sorglos wir manches mal mit der Suche nach Netzwerkpartnern, oder neuen Mitarbeitern umgehen. Auch hier macht es Sinn sich in der richtigen Atmosphäre anzunähern und (zumindest) schonend miteinander umzugehen.
Ach, wie schön wäre es, wenn sich Deiner Kaffeeerfahrung auch in anderen Lebens- und Arbeitsbereichen durchsetzen würde. Denn so könnte auch hier Wohl-Gefühl entstehen.
P.S. Wenn ich das nächste mal am Te(e-)gern(-)see(h) bin, teste ich den Kaffee auch gerne mal 😀
Danke für die Erinnerung, endlich meinen Kaffee-Artikel fertig zu schreiben 😉
Habe eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht mit den Kaffeeprinzen.de – in Köln und Taddaaa: Steinhagen vertreten.
Wenn Du mal in der Gegend bist: In Köln kannst Du ganzwöchig dort probieren und einkaufen.
Freitags und samstags ist einer der Röster auch in Steinhagen im Laden.
Meine Probier-Empfehlung: Java und v.a. meine momentane Wahl: Mit Wasserdampf schonend entkoffeinierte Bohnen aus Kolumbien.
Hi Alex,
na klar: Tipps immer gern,
lege ich mir auf die Einkaufsroute #Steinhagen
DANKE!
Jan