In vielen Branchen kennt der Hersteller seine Endkunden nicht. Er bekommt sie praktisch nie zu Gesicht, da er über Absatzmittler, Distributoren und andere Vertriebswege verkauft. Er selbst könnte auch nie zu derartig verschiedenen Endanwendern den Kontakt und eine Direkt-Bearbeitung aufrechterhalten. Seine Logistik ist auf grosse Stückzahlen und Ladungsweise Anlieferung ausgelegt. Dafür erhalten sämtliche Prozess-Beteiligten Zuwendungen (Bonus, Provision) und Vergünstigungen (Margen). Produkt-Neuheiten haben im 3-stufigen Vertriebsweg rund 12 Monate Vorlauf, um in Stammdaten und Katalogen, sowie Preislisten Eingang zu finden. Entsprechend abrupt, für den Endanwender, erfolgt der Systemwechsel und Status-Änderung auf Ersatzteil oder historischer Artikel.
Verbunden mit einem Sortimentswechsel ist auch die Versionierung von Bild- und Prospektmaterial, u.a. beim Fachhandwerker bspw in seiner Homepage und PDF-Ausschreibungen. Leider kommt es immer wieder dazu, dass mit alten Info-Unterlagen gearbeitet wird, weil die Vertriebsstufe nicht dem Änderungsdienst der Hersteller unterliegen. Der Endkunde erfährt von diesen Aktionen wenig, es sei denn er wundert sich über die gigantischen Preisnachlässe etwa in Fachmärkten zu – für ihn – gängigen Artikeln.
Rettung durch Digitalisierung
Genau wie es 3D-Drucker gibt, ist Katalogdruck bald nur noch on-demand sinnvoll. Da im Handel kein pauschaler TZ (Teuerungszuschlag) auf Preislisten akzeptiert und auf Einzelartikel-Ausweisung bestanden wird, könnte dieses durch zentrales Stammdaten-Update erledigt werden. Weitere Absatzmittler, wie Planer oder Handwerker erhalten keine Kataloge oder Bildmaterial mehr, sondern nur noch Verweise auf Hersteller-Zentralseiten.
Somit muss auch keine Parallel-Nummernführung oder Handelsmarke aufgesetezt werden, da fortan nur noch an einer Stelle, in Art eines Stammdaten-Portals, synchronisiert wird. Das spart Koordination und Verwaltung und nimmt dem Fachhandel den Margendruck, etwa zugunsten einer same-day Logistik. Der Markenhersteller nutzt seine Einkaufsverbands-Listung, um die Fachhandels-Verkaufsflächen als Konsignationslager bei seine Volumen-Anlieferungen einzubinden. Das Fachhandwerk hat die komplette Sortimentsbreite im regionalen Abholmarkt. Keine Baustelle liegt mehr wegen Materialknappheit brach.
Mit dem Konzept der mobilen App, welche auf das Logo und den Leistungsumfang des regionalen Handwerkers geprägt ist, wird im Hintergrund nur noch auf verteilte Datenbestände verwiesen, die nicht mehr vielfach vorliegen. Dieses Ko-Marketing mittels personifizierter Smartphone-App macht im Schlepptau Werbung für den Markenhersteller.
Allerdings sind noch weitere Einsatzbereiche denkbar, etwa: Azubi App oder Vorstellungen von Service- und Stabsstellen laut Organigramm. So für die QS-Abteilung, nach welchen Normen geprüft wird und welche Ansprechpartner existieren. So ist für die Kunden und Lieferanten ein Direktkontakt zur Fachabteilung jederzeit möglich – sogar mit Personenbild und Vita, sofern gewünscht.
Die freien Templates für Android Studio werden mit Entwickler-Signatur versehen und können sofort in den Appstore geladen werden. Kostenfrei fürAbsatzmittler, wie Fachhandel, Planer und Handwerk. Der Vorteil für den Markenhersteller: Standardisierung seiner Stammdaten und Bild-Dokumente. Gleichklang der Produktdaten und Preise, über zentralen Link-Server.