Damals beginnt mit Rückblick auf die Zeiten von CompuServe und AOL, den Monopolisten wenn es um Webzugänge ging. Deutsche Alternativen, wie Fidonet oder Deutsche Mailbox waren preislich und funktionell weit abgeschlagen unterwegs.
Zudem kosteten deutsche Domains ein Vermögen und „alle Welt“ nutzte die US-Kennung .com . Kleine Anekdote am Rande: pfiffige Provider meldeten „auf Verdacht“ Firmen-Domänen an, um sie meistbietend zu verhökern. Das Markenrecht sah zu jener Zeit nicht vor, dass der Anspruch daraus einklagbar sei und mit Domains kein Handel betrieben werden dürfte. Ganz tragisch gingen Streitereien um Gattungsbegriffe aus, da ja auch keine Impressumspflicht bestand und der Verursacher unerreichbar blieb.
Ich weiss noch, dass unsere erste Firmenseite ein Bild mit Surfbrett (wie originell) und Anschrift enthielt. URLs gelangten langsam auf die Visitenkarten.
Und dann gab es im ZDF die Sendung „NetNite“ in der neue Webseiten vorgestellt und besprochen wurden wie Weltwunder. Für solche Dinge gibt es heutzutage ComputerBild und gefühlte 1.000 weitere Titel. Es war übrigens die Zeit, in der Homepages ohne Ton und Plug-ins einher kamen. Sonderformen, wie Blogs und Autoren-, sowie Redaktionssysteme kamen in den 90-ziger Jahren auf. Markt beherrschend schien der Netscape Browser und ans kaufen oder verkaufen übers Netz dachte noch keiner. Auch in diesem Fall kam mit eBay und seinen deutschen Nachahmern erstmals Bewegung in die deutsche Handelslandschaft.
Gefühlt kam dann die Zeit der Newsletter und Podcasts, die, als niemand ohne Einwilligung ungefragt in den Verteiler aufgenommen werden durfte, heute durch eBooks, Infotainment und Videocast beerbt wurden.
Wie geht es weiter? Im Internet der Dinge erhält Auto und Kühlschrank eine IP-Anschrift und kommuniziert mit einer Anwendungs-Homepage mit uns. In den Schulen wird statt Pascal lieber Java und HTML gelehrt und der Zugriff aufs Web ist für jung und alt geläufig, wenn wir spätestens zur Tagesschau zum Ted oder Chat aufgefordert werden.
Die eigentliche Homepage von Firmen verliert ihre Bedeutung an soziale Netzwerke. Sie gilt ohnehin als unehrlich und voreingenommen. Meinungen und Bewertungen vor/während/nach dem Kauf sind in Echtzeit. Was früher für die Marken- oder Mitarbeiterprägung wichtig war, geschieht heute auf Barcamps, Foren und Communities, wie Facebook und Google Plus.
Dort existiert kein Anspruch auf Corporate Identity im Layout – dabei sein macht die Einträge auf Prospekten und Visitenkarten endlos.
Ein Kommentar