Den Sinn und Unsinn von Blogs in ihrer vielzähligen Form, etwa als Corporate oder NGO Blogs zu diskutieren und aktuell zu hinterfragen, ist Anlass dieser Blogparade. Daran nehme ich natürlich – aus sportlichen Gründen – gern teil, denn der Redaktionsschluss ist gleichwohl schon überschritten….
Warum es sich lohnt zu bloggen
Persönlich habe das Gefühl: nie aus der Übung gekommen zu sein, da ich bereits in der Oberstufe in Referaten und im Studium zur Finanzierung gern Fachartikel geschrieben habe. Das war zu Zeiten der Schreibmaschine, Ormig Duplikaten und Dr. Neuhaus Smarty rsp. Akustikkoppler-Übertragungen. Insofern bin ich es auch gewohnt, Beiträge vorzuschreiben, um sie zeitversetzt digital zu verfassen und zu publizieren. Vielleicht ist bloggen auch für die eigene Verfassung, um sich Vorfälle bewusst zu machen und zu verarbeiten. So ist ggf. manch eine Gegebenheit oder Missstand verfremdet oder überzeichnet, um zu bewegen rsp. zur Diskussion anzuregen. Ein gutes Posting ist nicht nur inhaltlich gut, sondern es hat auch viele Kommentare.
Ich halte es übrigens für übertrieben, Blogger als introvertiert zu bezeichnen, denn ihre Berichte und Lebensweisheiten stammen aus dem Alltagsleben.
SEO und Sichtbarkeit
Dieser Aspekt ist vorhanden, spricht aber nicht unbedingt für einen eigenen Blog, sondern eher für aktives Fremdbloggen. Denn Sichtweisen und Expertenwissen sind personenbezogen und wirken somit in Richtung Reputation. Ich glaube, man darf sich auch davon trennen, dass Kommentare auf einen Blog-Artikel weniger wertig sind. Obwohl ich in einem solchen Fall die Ranking Auswirkungen und Sichtbarkeit zum Hauptthema nicht abschätzen kann. Im Kommentar-Strang könnte sich ja eine Erkenntnis verbergen, die der Erst-Autor unbeachtet liess. In Zeiten von RSS-Readern und News-Apps ist es eine Ehre Erwähnung zu finden. Es ist der vergleichbare Bühnen-Applaus für Schauspieler.
Im Moment denke ich gerade an „das goldene Verhältnis“ Text zu Bild im Artikel und ob Abbildungen ge-taggt sein sollten?! Genauso, wie das perfekte Verhältnis von Deep-Links. Selten kommt es vor, dass ich ältere Artikel ergänze und verändere, da sich der Stand der Technik o.ä. wandelte. Ja, das mache ich eher, als einen komplett neuen Post zu schreiben.
Influencer Relations und Content Hoheit
Natürlich muss ein Artikel auch seinen Lesern schmecken; muss er anregen und sollte, wie eine Blogparade seine Kreise ziehen. Persönlich kenne ich die schreibenden Influencer unser Branche, die – auf Wunsch – Produktmuster erhalten und zu Seminaren eingeladen werden: alles im Rahmen, respektvoll ihrer Arbeit und Neutralität. Wenn Westaflex sich prägend einbringt, geschieht dies über Sponsoring von Barcamps, TEDx und Maker Veransteltungen. Dort existiert ein Dialog auf Augenhöhe.
An der Content Hoheit haben wir schon im Grundsatz kein Interesse, da jenes Verhalten als voreingenommene Industrie-Meinung gewertet wird. Wir stellen freizügig Studien und Whitepaper in ihren multimedialen Formen zur Verfügung. Content sollte prinzipiell als CC-Lizenz der interessierten Allgemeinheit zur Verfügung stehen, sonst wirkt es wie Thesenpapier der Apotheken Umschau…. Gutes Feedback auf Blog-Postings wirkt der Betriebsblindheit entgegen und erlaubt eine grössere Reichweite als Flyer und Newsletter.
Feedback und Agenda Setting
Die Rückmeldung und Verhaltensänderung sind das Salz in der Suppe eines Bloggers. Was früher der Leserbrief sind heute Artikel-Kommentare. Wie jeder betriebliche Vorschlag freudig begrüsst werden sollte, verhält es sich mit Feedback in/auf welchem Kanal auch immer ebenso. Ungewohnt und jeweils individuell ist der Ton eines Zwiegesprächs mit dem Leser, welches allerdings öffentlich stattfindet. Es gilt, seinen eigenen Standpunkt zu vertreten und offen für neue Einsichten zu sein. Ebenfalls sollte, weder Kommentar, noch Antwort Ehr-abschneidend sein. Prinzipiell ist nach Hausrecht die Option Beiträge sinngemäss zu kürzen. Dies geht bis zum Benutzer sperren bei Spam-Verhalten.
In einer Lebenswelt, die auf Sinnsuche ist, ist es wichtig Transparenz und Hintergrund-Info jederzeit anzubieten. Produkte werden austauschbar, das gute Gefühl menschlich und verständnisvoll behandelt zu werden, prägt und wird auch weiterempfohlen. Dabei hat jeder Mitarbeiter eine Meinung ist jedoch kein begnadeter Blogger. Hier ergeben sich tolle Ergänzungen durch Audio (Podcast) und Video Beiträge.