… lernt Hans nimmermehr. Aus diesem Grunde empfehle ich jedem, so früh wie möglich mit der Erkundung des Social Webs zu beginnen. Denn die Zeit vergeht in der Internetzeit rasend schnell, wie ein aktuelles Beispiel zeigt:
Vor einigen Tagen habe ich meine Disketten-Sammlung geschreddert und entsorgt. Über 100 der 3,5“ Schätzchen lagen noch in einem Karton bei uns im Lager. Wir haben bei uns in der Agentur ohnehin nur noch einen PC hier stehen, der überhaupt das entsprechende Laufwerk zum Auslesen besitzt. Zumal heute nicht mal mehr ein Foto (geschweige denn ein Videoclip) auf die Scheibe passt. Vor 10-12 (!) Jahren gehörten die Disks für mich noch zur Standard-Ausrüstung. Damals war es schon absolut modern, eine Fotokamera mit Disketten-Laufwerk zu besitzen, um die Fotos schnell abspeichern und bearbeiten zu können. In nicht einmal einem Jahrzehnt hat dieses Medium komplett ausgedient!
Wer hätte gedacht, dass sich die Technik so schnell entwickelt? Gestern noch myspace (was war das noch gleich?) und StudiVZ, heute Facebook & Co. Was kommt als nächstes? Wo geht die Reise hin? Selbst mir schwirrt manchmal der Kopf bei der Fülle an immer neuen Angeboten im Netz. Hast Du schon ein Konto hier? Hast Du schon einen Account da? Wer behält bei der Vielzahl der Profile den Überblick? Wo soll ich mich mit Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern vernetzen?
Zu etwas fähig sein …
Es hilft nicht, den Fragen einfach auszuweichen. Manchmal möchte ich „leider“ ergänzen und freue mich, im Gartenstuhl ein gutes Buch zu lesen. Doch das nächste iPad / iPhone / Smarttab, -pad, -pod ist meist nur wenige Meter entfernt und wütende Vögel, eingehende Nachrichten oder Status-Updates plingen in den Feierabend. Medienkompetenz ist das Stichwort; als alter Lateiner leite ich gleich von competere ab: „zusammentreffen, ausreichen, zu etwas fähig sein, zustehen“. Steht es mir zu, mit Medien umzugehen? Reicht meine Kenntnis aus, bin ich fähig dazu?
Sicher nicht, indem ich die Entwicklungen …
- meide
- kritisiere
- ablehne
- müde belächle
- sorglos betrachte
- einfach so hinnehme
… allerdings auch nicht, indem ich mich von ihnen gefangen nehmen lasse. Selbstbestimmung, sinnvoller Umgang, passende Nutzung, freiheitlicher Konsum – woher soll ich wissen, was dies in Bezug auf Soziale Netzwerke bedeutet? Was ist denn in diesem Zusammenhang „gesund“? Wo ist die goldene Mitte und wer erklärt dies unseren (euren…) Kindern und Teenagern?
Letzte Woche waren wir mit einer Gruppe von Teens aus unserer Kirchengemeinde bei einer Jugendkonferenz in Düsseldorf. Über 3.500 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sowie mindestens 5.500 Handys, Smartphones und Tablets bzw. Laptops waren anwesend. Das Netz ist omnipräsent, wer will es aufhalten?
Auseinandersetzen heißt, sich zusammen zu setzen
Ich bin überzeugt, dass wir die Fähigkeiten zur Nutzung neuer Technologien nur erlernen, wenn wir es ausprobieren. So früh wie möglich und so intensiv wie nötig. Doch ich warne davor, dies nur allein zu tun! Gerade das Web 2.0 hat ja den Anspruch, den Dialog zu fördern. Sucht Euch eine Gruppe von Gleichgesinnten und tauscht Euch über die gemachten Erfahrungen aus! Vernetzt Euch nicht nur online! Trefft Euch regelmäßig und diskutiert die Vorteile, aber auch die Folgen! Geht offen in den Dialog und respektiert die Meinung anderer!
SMOWL ist so eine Gruppe, wer schließt sich an?