Social Media Zoo
Gerade bei unseren engsten Verwandten, den Menschenaffen lassen sich unsere sozialen Verhaltensweisen am besten dokumentieren: die Geschäftsführenden Silberrücken betreten beizeiten mit breiter Brust und trommelnden Fäusten zur Demonstration ihrer Macht und Verkündung ihrer Meinung die Bühne, um schon bei der Umsetzung wieder in den Baumwipfeln verschwunden zu sein. Mindestens eingeschüchtert setzt das Affenvolk die Alltagsgeschäfte, wider besseren Wissens und mit Dienst nach Vorschrift fort. Jegliche Sachargumentation wird unter emotionaler Drohhaltung bereits für die jüngeren Zoobesucher unterbunden, merke: im Gehege und im Büro herrscht Domininanz und keine Logik. Ausnahmen sind zumindest im Tierreich nicht bekannt. Oft sind es diffuse Ängste alter Männer, die zwar die Digitalisierung nicht verstehen, aber die Debatte bestimmen. Wenn dann noch Führungskräfte in der Kantine dadurch Lob erhalten, dass ihre Kinder nachweislich Facebook und WhatsApp Verbot haben und dies mit den schlechten Noten durch die Neuen Medien begründet wird, so herrscht mehrheitlich Neuland statt Breitband in den Köpfen. Diese Late-Adopter oder unscheinbaren Bremser sind wie der Hintermann beim Schlitten fahren. Selbst wenn man spürt, dass dieser bremst, ist es oft nicht zu belegen. Und auch bei uns war dies noch anzutreffen, denn es gab anfänglich keine Management Vorbilder und Angst von Seiten der Verbände, namens Cyberbercrime und Social Enginering. Diese Ausdrücke beinhalten doch schon German Ur-Angst, automatische Fettnäpfchen schon vor der ersten Anwendung. Statt neuer Ideen hörten wir vor allem bekannte Klagen. Die Erkenntnis ist bitter, aber nicht wirklich neu: da mutieren Verwalter zu Entwicklern, aus Chefs werden Dienstleister, stets bemüht, es dem Kunden recht zu machen. In der Wissensgesellschaft ist jedoch der Mensch der Schlüssel für mehr Leistung, um schlauer arbeiten. Nur, wie organisiert man den Aufbruch ganzer Belegschaften ins Wissenszeitalter? So gut wie alle grossen Organisationen sind seinerzeit in der Industriegesellschaft entstanden, die Mehrheit ihrer Mitarbeiter und Führungskräfte sind in den alten Strukturen sozialisiert. Arbeit, die auf Wissen und Verständnis basiert, braucht also neue Strukturen. Dabei spielen Bilder eine entscheidende Rolle. Die Bilder, die jeder Mitarbeiter von sich selbst hat, von dem eigenen Team, der Abteilung, den Produkten und dem ganzen Unternehmen, steuern das Handeln. Hinweise für unser Change Management fanden sich in KnowledgeCamp-Veranstaltungen. So ist Theaterspielen nach dem Heldenprinzip keine Spielerei: der Held steht stets vor unlösbaren Aufgaben, muss hinab in die abenteuerliche Unterwelt, um mit neuen Fähigkeiten und einer Reihe an Zauberkräften, sowie mittlerweile zahlreichen Anhängern, den Drachen zu erlegen. Es ist ein Aufwacherlebnis, die Spieler müssen offene, unplanbare Situationen bewältigen. Wer mal vor 200 Leuten ein Gedicht aufsagt oder eine Diva gespielt hat, der kann später ganz gut mit seinem Gesamtverantwortlichen argumentieren. Je selbstständiger unsere Mitarbeiter sein dürfen, desto unternehmerischer wird unsere Firmengruppe. Verbindungen und Investitionen, die sich auszahlen. Unser Rat daraus zu Beginn: sich nicht auf Vorhersagen oder Banalitäten fokussieren, sondern starke Botschaft ohne Vermischung von Content und Werbung. Leider verschmelzen schon heute unsere Beiträge in der Timeline der Leser, d.h. Beiträge von Freunden unterscheiden sich nicht: die Marke als Freund, deshalb muss sich der Inhalt von einer klassischen Anzeige abgrenzen. Wir setzen lieber auf Handfestes: mediale Ziele formulieren, reden, an einem Strang ziehen, Zusammenhänge klar machen, Wissen teilen, vormachen – und dann tun. Wenn sich unsere Sales Force nicht mit den Kunden auskennt, wer denn dann? Gott-sei-Dank vertritt unsere Firmengruppe nicht nur zahlreiche Kulturen, sondern auch genauso viele Fähigkeiten. Grosse Potenziale und etwa die Chat-Ansprache statt E-Mail waren erst durch Web 2.0-Tools möglich! Sie treiben Veränderungen an und bringen den notwendigen Mut, sich gemeinsam in unbekannte Gewässer vorzuwagen. Manch ein Mitarbeiter liest mehr, als das er schreibt – dennoch ermöglichen auch hier „Bilder, die mehr als 1000 Worte sagen“ neue Formen der Zusammenarbeit, des Workflows und Innovation. Auf dem Weg in eine Gesellschaft, in der die Halbwertzeit von Wissen immer kürzer wird und in der Erfahrung mehr zählt: Marken-Bildung über die Marke Bildung. Jetzt steht ein neuer Entwicklungsschritt an und der geht nicht ohne Konflikte. Er hat mit Gewohnheiten zu tun. Wir versuchen, immer vorne zu sein, und das ist etwas, das uns heute kennzeichnet: Veränderungsfähigkeit. Wir haben einen enormen Spass daran Trends zu setzen. Social Media hat bei uns drei Aufgaben: eine Gestaltungs-, eine Unterstützungs- und eine Ordnungsfunktion. Wir machen, wenn man so will, Kulturarbeit die sich in allen Prozessen niederschlägt. Unser Ziel ist es, herauszufinden, welche Welt unsere Leute tatsächlich erleben. Also nahmen wir so etwas wie einen genetischen Abdruck von jedem Standort für ein angstfreies Umfeld. Heute bekommt jede Einheit – ob Niederlassung, Region oder Zentralressort – ihre monatliche Wertschöpfungsrechnung. Und siehe da, Social Media Benutzung zahlt sich aus, ist deutlicher Umsatzbringer. Weil Selbstständigkeit nicht angeordnet werden kann, verzichten wir auf zentral geplante und gesteuerte Qualifizierungsprogramme. Lernen auf Vorrat ist sinnlos, niemand kann gelernt werden, jeder muss selber lernen. Oder auch: Lernen in und während der Arbeit. Auf 1001 Plattformen teilen wir: Mikro-Jobs, Wohnungen, Autos und Wissen. Um den billigsten Flug zu bekommen, recherchieren wir endlos im Netz. Um Geld zu überweisen, geben wir mühsam 24-stellige Nummern ein. Unentwegt erledigen wir Eingabe- und Update-Routinen: wir ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen. Wir werden es erleben. Wir erleben es schon.
Allein gegen Windmühlenflügel
Um noch einmal den Zoobesuch zu bemühen: ein mir bekannter Geschäftsführer einer Kunststoff-Firma beschwerte sich bei jedem Zusammentreffen und wahrscheinlich auch im Kundentermin, dass der Kunststoff-Industrie so hohe und der Windkraft gar keine Umweltauflagen entgegenstehen. Dabei sei ein Windmühlenflügel nicht nur hässlich, sondern auch noch ineffizient. Angenommen seine volkspädagogischen Argumente sind zutreffend, sind sie deshalb auch Öffentlichkeits- und Mehrheitsfähig? Jeder definiert Geschmack und Geschmacklosigkeit bekanntlich anders. In einer gefühlt schnelllebigen Zeit steht für mich fest: er hätte es mit Video- und Blog-Beiträgen vermitteln sollen, weil Unternehmen dank Social Media nicht mehr regional sind. So gibt es Bilderdienste in Australien, von denen haben wir in Europa noch nie gehört. Im Austausch mit unseren Landesgesellschaften führt Social Media zur entsprechenden Betreuung multinationaler Kunden. Wir suchen diese Menschen mit interessanten Begabungen, Menschen mit ungewöhnlicher Lebenserfahrung, Menschen verschiedener Rassen, da wir unter ständigem Innovationsdruck stehen und investieren müssen. Guter Service ist teuer, schlechter Service kann Kunden kosten. Wer sich engagieren will, muss wissen wo, deshalb hängen Dutzende von Schautafeln mit Verbesserungsvorschlägen – jeder kann nachvollziehen, wie es mit der Auftragsauslastung steht und welchen Beitrag der einzelne Geschäftsbereich noch erwirtschaften muss. Zudem darf jeder Mitarbeiter über die langfristigen Ziele Bescheid wissen, weil wir Leistungen nicht nur mit Geld honorieren, sondern unsere Mitarbeitern ganzheitlich ins Unternehmen einbinden, statt lediglich ihre Arbeitskraft auszunutzen. Selbststeuerungs-Kompetenz wird dafür wichtiger, sowie Fantasie und Humor. Gerade neue Wege entstehen erst durch Assoziationen und das Übersetzen von Vorhandenem in neuen Kontext, wichtig ist, dass Menschen mit verschiedenen Denk- und Problemlösungsstilen zusammenkommen und quasi ein Biotop für die Entwicklung von Neuem entsteht. Denn im Grunde genommen optimieren wir bislang vielfach nur die Produktion, nicht unsere Organisation. Je mehr die Vernetzung zunimmt, desto wichtiger wird der Mitarbeiter. Beispiel Industrie4.0: diese Revolution in unseren Werkshallen versetzt uns in die Lage, Sonder-Einzelstücke anzufertigen. Auf der Führungsebene muss entsprechendes passieren und über Arbeiten4.0 entsteht gerade ein massgeschneiderter Ansatz für unsere eigene Kultur der Individualitäten. Die digitalen Geräte sind nur Katalysatoren, die Veränderungen sind ebenso sozial wie kulturell. Deshalb brauchen wir eine kreative Revolution, eine Geschäftsmodell-Innovation. Unser Fokus liegt in der Arbeitskultur, denn enge Führung tötet Transparenz und Dialog. Wenn unser Ziel Smart Work oder Arbeiten4.0 und nicht nur Effizienz ist, muss sich die Arbeitskultur öffnen – für Ideen, die von aussen reinkommen. Getreu unser Smart Home Produkte: das Internet muss nicht ins Haus, sondern das Haus ins Internet. So haben wir Arbeitszeitmodelle und Lohngruppen angepasst, denn Kreativität liegt häufig im mobilen Off-Office Bereich. Mit Crowfunding Arbeitsmitteln, wie beispielsweise dem Schreibblock RocketBook, der fotografierte Seiten in die Cloud speichert und die Schrift löscht, wenn er eine Zeit in die Mikrowelle gelegt wurde oder unser Selfie-Mail App, die Kundendienst- und Aussendienst-Informationen an den Innendienst sendet und alle Beteiligten auf einen Echtzeit-Datenbestand zugreifen lässt. Wir öffnen uns für Coworking und Diversity, für echte Vielfalt und Schwarmintelligenz. Und hier geht es nicht nur um gleiche Chancen für Frauen und Männer, internationale Mitarbeiter oder Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, sondern um Zeitzonen, Arbeitsformen und Arbeitsorte, die gewollte Nutzung von digitalen Plattformen und Geschäftssystemen – über embedded Software-Lösungen hinaus.
Aufmerksamkeitsfenster in Echtzeit
Es ist ein bisschen, wie die Sache mit der heissen Herdplatte und der Warnung unser Eltern: Pass auf, was du ins Internet stellst, denn es vergisst nichts! Als Seismograph für wirklich alle Ereignisse stellt sich das Leitmedium Social Media dar, jeder von uns erstellt eine persönliche Timeline. Unsere Kunden von morgen und Mitarbeiter von heute, wachsen mit dem Smartphone, dem Internet und den sozialen Netzwerken auf. Hier angelangt, gingen uns die Visionen aus. Wir hatten alles erreicht, aber plötzlich ging es nicht höher, es ging bergab. Eine Mitarbeiterbefragung (SiTra) half bei der Ursachenforschung und lieferte Ansätze zur Verbesserung – das Ergebnis war eine Fundamentalkritik: der Mannschaft fehlte es an Visionen und Zielen, das Vertrauen in die Bereichsleiter sei ebenso gestört, hiess es, wie das in die Führung, es mangele an Kommunikation, Kreativität und Freiraum, alles in allem, beschwerte sich die Belegschaft, sei unser Unternehmen einfach uninspirierend. Während sich die Geschäftsleitung kurz vorher öffentlich hehren Idealen, wie dem Dienst am Kunden oder dem Nutzen für Gesellschaft und Umwelt verschrieben hatte, fiel dem Einzelnen zu seinem Job nur Hässliches ein. Da war von Mobbing, Konkurrenz, Informationsstau, Langeweile und Bürokratie die Rede. Ein Unternehmen kann jedoch nur gesund sein und langfristig wachsen, wenn Betrieb und Belegschaft dieselben Zeile und Werte haben. Und komplizierter noch: wo anfangen? Ganz oben, genau. Statt sich hinter Diagrammen und Zahlenkolonnen zu verschanzen, muss heute jeder in seinen eigen Worten erklären, worauf er hinauswill. Auch die Umgangsformen haben sich geändert. Es geht ehrlicher zu, direkter, und die Kollegen lassen einander ausreden. Umgekehrt muss mit Sanktionen rechnen, wer seine Führungsaufgabe falsch versteht und Mitarbeiter klein hält, statt sie zu fördern. Es wird wieder viel gelacht, auch viel gestritten, aber die Kollegen haben sichtlich Spass an der Arbeit, der Umgang miteinander ist entspannter geworden. Heute wird Feedback mit Substanz gegeben, ernst genommen und ist deshalb fruchtbar: die faire Beurteilung führt zu höherer Leistung – oder zum Abschied. Das Ziel der Reise war ja nicht allein, die Belegschaften glücklich zu machen, vor allem die Zahlen sollten sich verbessern, und das schaffte die Organisation nur mit Qualität, sowie Empathie. Aber auch unsere Gesellschaft verändert sich. Wir arbeiten intensiv mit Schulen, das heisst mit Lehrern und Schülern, und versuchen so, den Kindern die reale Unternehmenswelt näher zu bringen. Bei unseren Azubis herrscht eine emsige Mitteilungsfrequenz und allseitige Erreichbarkeit, es geht um das Leben im jetzigen Moment. Es ist eine völlig neue Art der Kommunikation, die simpel ist und Spass macht. Um nicht den Überblick über die Vielzahl an Anmeldungen und den Durchblick in Informationen aus den ganzen Big Daten zu verlieren, setzen wir auf eine übergreifende betriebliche Oberfläche aus App-Modulen, Employee Self Service und Digital Signage. Nach Rollen und Rechten hat das Team und der jeweilige Mitarbeitende seine Arbeitsfläche, sowie angrenzende Live- und Monitoring Flächen im Abo. Darüber hinaus sind Gruppen (intern wie extern) denkbar, die eine schnelle Rundum-News ermöglichen, sowie unser Aufgabenspektrum und Team organisieren. Gearbeitet wird nach Bedarf – genau, wenn der Kunde ordert. Arbeitsgruppen stimmen ihre Einsatzzeiten heute per Smartphone ab (KapaflexCy) und zwar eigenverantwortlich, kurzfristig und flexibel. Sogar Anhänge und Bilder zur Dokumentation oder für eLearning-Zwecke sind austauschbar in unserem Freifunk WLAN. Das zeitversetzte chatten hat noch einen weiteren Vorteil: es benötigt keinerlei formale Anrede und funktioniert in Echtzeit. Geschrieben, gelesen, geantwortet – Zustellungshäkchen inklusive. Während andere gern das Bild vom atmenden Unternehmen bemühen, das seine Arbeitskräfte je nach Auftrags- und Konjunkturlage ein- beziehungsweise ausatmet, lassen sich in der Praxis Mitarbeiter mit Blick auf Ausbildung und Erfahrung nicht beliebig hin- und herschieben. So hat das SiTra-Projektteam unseren Leuten viele Fragen gestellt. Fragen, auf die es längst gute Antworten gab, die wir aber nicht nachvollziehen konnten. Drei Viertel der Befragten waren der Meinung, dass die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen verbessert werden kann, und hatten dazu konkrete Ideen. Die Verbesserungsansätze waren in ihrem Ausmass sehr unterschiedlich. Auf der langen Liste standen das Aufstellen von Grünpflanzen als Raumteiler, der Verkauf von Buskarten im Werk oder der Vorschlag, in einer Abteilung mit Schichtbetrieb die Produktion zwei Tage anzuhalten, weil sich Mitarbeiter und Führungskräfte in Klausur begeben wollen, um unter Anleitung eines externen Kaizen-Moderators grundsätzlich über die Verbesserung von Kooperation und Kommunikation nachzudenken. Ein Fazit ist später, die Hälfte der Werkbänke abzubauen, um Platzprobleme zu lösen und Wege zu finden, die Arbeitsabläufe völlig neu zu organisieren. Ein Vertriebs-Geschäftsbereich veränderte seine Tagungskultur – die Aussendienstler wünschten sich statt Frontalunterricht mehr persönlichen Erfahrungsaustausch und ein extern zugängliches Wissens- und Dokumentenmanagement. Es ist, als ob wir in den Spiegel schauen und ein ungeschminktes Bild sehen. Alles Wissen steckt in Systemen. Es geht um Bewertungen. Wie steht es um die Zusammenarbeit innerhalb der Firma: im eigenen Team, in der Abteilung, mit anderen Unternehmensbereichen? Es geht um das Individum; Talente kommen wegen der Reputation, sie bleiben wegen der Aufgabe und sie gehen wegen der Führung. Der Kaffeebecher mit dem Aufdruck „KomMit. Miteinander kommunizieren“ wurde zum sinnfälligen Symbol für den Prozess, den es in Gang zu setzen galt. Die SiTra-Projektleiter sind überzeugt: ohne die Verankerung im Einfachen, sinnlich Erfahrbaren, kann das Komplexe nicht stattfinden.
Neue Leitbilder im digitalen Wandel
Vieles wurde auf einmal anders: kein Unternehmensbereich, keine Abteilung, kein Team, in dem die Mitarbeiter keinen Verbesserungsbedarf sahen. Sie wünschten sich mehr Transparenz und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, und dass dem Einzelnen konkret gesagt wird, wo seine Stärken und Schwächen liegen. Insgesamt ist heute unser Betriebsklima gut. Hier zahlt es sich aus, dass wir in den vergangenen Jahren sehr viel in ein neues Arbeitszeitsystem investiert haben, das die Notwendigkeiten des Unternehmens ebenso berücksichtigt, wie die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter. One-size-fits-all-Modelle ziehen nicht mehr. Kunden konsumieren Inhalte zukünftig freiwillig oder eben gar nicht mehr. Schon heute ist es möglich, Botschaften, Inhalte und Tonalitäten frei kombinierbar anzulegen und mit Software-Agenten Adressatengerecht zusammenzusetzen. Wenn sich Kundenbedürfnisse jeden Tag verändern, muss sich auch unsere Organisation ständig anpassen. Das erfordert jede Menge Energie und vor allem den Mut, überkommene Strukturen, Denk- und Arbeitsweisen über Bord zu werfen. Das gilt für den internen, wie externen Flurfunk. Es schadet betrieblichen Muggels nicht im Geringsten, wenn sie in Social Media Gesprächen die Grenzen ihrer tradierten Erfahrungen erkennen. Im Gegenteil tun uns allen solche Erfahrungen gut. Denn das ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt: eine Kultur der Neugier. Fragen stellen, Dinge nicht nur glauben, sondern selber ausprobieren. Das Resultat ist der nur noch kleine, digitale Graben zwischen Auskennern und Verweigerern, beziehungsweise Desinteressierten, denn jede fortgeschrittene Technik ist bekanntlich von Magie kaum zu unterscheiden. Dazu kommt, dass unsere Branche und unser Standort in Westfalen gerne als altbacken und uninnovativ dargestellt wird. Nicht zuletzt im Tatort aus Münster treffen wir einen Bauern, der einen 60 Jahre alten Traktor fährt und meistens sehr wortkarg ist. Steigerung der Produktivität ist überall oberstes Gebot, das Menschbild mechanistisch und damit fremd- statt selbstbestimmt. Und dennoch hat sich dank Social Media Tools oder Enterprise2.0 etwas verändert. Hierarchien wurden flacher, Erwerbsformen flexibler und mobiler, langsam löst sich Arbeit von der Fixdesk-Präsenz. Letztlich geht es ja darum, Geschichten zu erzählen, die unsere Managementthemen ergänzen und dazu einen authentischen Bezug nehmen. Wenn genau das in einem glaubhaften Rahmen passiert, stehen wir plötzlich nicht mehr im Unternehmen, sondern mitten in der Welt. Unsere Mitarbeiter haben die freie Wahl, in Realnamen oder Alias zu kommunizieren. Wir möchten ermuntern. German Angst davor gibt es schon genug, und wir wollen unsere jeweils aktuelle Azubi-Generation anregen ganz natürlich mit den neuen Medien umzugehen. Social Media ist dann gelungen, wenn es zum Selbstläufer wurde. Und Beispiele zeigen, dass niemand die Materie besser beherrscht als die eigenen Mitarbeiter – eine externe Agentur damit zu beauftragen, erscheint uns fremd. Genau wie die Fach-Expertise in den meisten Fällen in den eigenen Reihen bereits vorliegt. Wir haben übrigens noch nie Schiffbruch erlitten, sondern durch die helfende Art der Netzbürger zahlreiche Impulse bekommen, die wir allerdings auch beherzigt haben. Bei stetig gleicher werdenden Produkten wird Storytelling zum Unterscheidungs-Merkmal. In den Social Media Kanälen ist ein direkter Kontakt zu Konsumenten und Interessensgruppen möglich, der mit klassischer PR nur schwer erreicht werden kann.
Wenn das Neue aus dem Alten entsteht
Die Nutzung von Social Media zeigt übrigens keinerlei Hierarchie-, Geschlechter- oder altersspezifische Trends und Business as usual ist angesichts der steigenden Dynamik der digitalen Transformation nicht mehr zielführend. Der demographische Wandel schwingt zudem in die biographische Achse: die Talente der Älteren werden zumehmend gesucht. Statt den Abgesang auf Social Media Berater zu blasen, sind jetzt unsere erfahrenen Althasen in dieser Funktion. Ein Bellheim-Netzwerk nach dem Film in dem Mario Adorf mit seinen Oldie-Freunden ein marodes Kaufhaus saniert. Gepaart mit neuer Kraft und dem Gefühl, gebraucht zu werden. Den Computer beherrschen sie zwar nicht so gut wie die Jüngeren, aber sie trauen sich zum Arbeiter an die Werkbank, sind deutlich gelassener und können in Verhandlungsterminen so manchen Pluspunkt für sich verbuchen. Sie brauchen deutlich weniger Anlern- und Einarbeitungszeit und ihre Lebens- und Berufserfahrung erlaubt es ihnen, in schwieirgen Situation zu improvisieren: lernen, lebenslang. Wir brauchen genau diese Kultur des Alterns und wir brauchen dringend eine Kultur der Arbeit im Alter. Lernen und Veränderung nicht mehr als Bedrohung, sondern als aufregenden Entwicklungsprozess zu betrachten. Nicht nur im Zoo, auch im Unternehmen. In einer Wirtschaft, die sich schneller dreht als je zuvor und in der sich die Strategien immer ähnlicher werden, macht am Ende der Mensch den Unterschied. Er bleibt bis heute unter seinen Möglichkeiten. Weil er nicht will? Nicht kann? Weil er der Richtige am falschen Platz ist? Weil zu viel von ihm verlangt wird? Oder zu wenig? Weil er vielleicht auch gar nicht mehr genau weiss, was von ihm erwartet wird, seit sich die Ansprüche so schnell verändern? Klar ist: das vorhandene Potenzial zumindest in unser Firmengruppe ist längst noch nicht ausgeschöpft und der Human Resources Bereich bei allem Fortschritt noch nicht wirklich professionalisiert. Gute Führung beginnt beim Menschenbild, den Veränderungen im Kleinen, die am Ende auch Organisationen verwandeln können, mit Leistungssteigerungen, die möglich werden, weil man die fragt, sie sie erbringen sollen. Würden wir die Mitarbeitenden nur lassen. Denn die gleichzeitige Suche nach Eigenständigkeit und Emanzipation in der neuen Arbeit schafft den Umbruch. Man kann sein Elternsein ja nicht beim Pförtner abgeben, genauso wie man seinen Beruf (oder seine Berufung) in der heimischen Garage lässt. Social Media ist kein Kuchen, der irgendwann gegessen ist, Content-Marketing und Mobile First sind noch nicht überall angekommen und gerade multimediale Aktivitäten beschränken sich oftmals auf mehr oder weniger gepflegte Profile in den Business-Netzwerken XING und LinkedIn, sowie auf Facebook und Youtube. Und die zukünftige Vermischung unser realen Welt mit der virtuellen Welt ist für die meisten noch pure Science Fiction. Eines der grössten Hemmnisse besteht in der Unkenntnis der Umsetzungsmöglichkeiten und der Vorteile einer Digitalisierung der eigenen Geschäftsprozesse und -Modelle. Wir haben erfahren, dass weder Branche noch Nationalität einen Unterschied machen, da Kommunikation eine Grundtugend darstellt. Was im Übrigen auf die blühenden Erzählungen von Kindern im Jugendalter zutrifft, gilt ebenso in der späteren geschäftlichen Kommunikation: Authentizität verschafft sich Raum und nutzt bei uns spielerisch die neuen multimedialen Wege, so verweben wir Lernen und Arbeiten miteinander. Gleichzeitig benötigt es Führungskräfte, die solches honorieren und bei dem Thema ebenfalls gute Vorbilder sind. Ebenso verlangt die digitale Transformation Konzepte aus Erkenntnissen der Arbeitsgestaltung und der Kompetenz-, Personal- und Organisationsentwicklung. Im Ergebnis des Wandels hin zu Prozessen, in denen Mensch, Maschine und Ressourcen neuartig kommunizieren und interagieren, werden aus starren Prozessketten dynamische Wertschöpfungsnetzwerke. Unser Ziel ist es, dass es das vernetzte, andere Wissen auf die Vorderbühne schafft und zu intelligenteren Managemententscheidungen führt. Unsere Anspruch an Mediennutzung fokussiert Empowerment, Respekt und Vertrauen, ethische Standards und Freiräume für die Nutzung des formellen, wie informellen Wissens unser Mitarbeiter. Eine Neu-Konzeption in Technik und Organisation steht oft ohnehin im Raum, wird aber aufgrund des Aufwandes gerne ausgesessen. Dabei wäre es viel besser und unproblematischer, wenn sich Freiberufler und Schlipsträger freiwillig verändern, bevor sie von Umständen dazu gezwungen werden. In den ersten Ausbildungsjahren etwas zu lernen und damit den Rest des Berufslebens auszukommen, das funktioniert nicht mehr. Während Industrie4.0 sehr Kapitalintensiv ist, ist Arbeiten4.0 sehr zeitintensiv und kommunikativ. Vergleichbar mit dem Effekt den Google auf das Internet hat. Viele Menschen denken, dass Google das Internet ist. Beim Distributed Content geht es jedoch darum, dort zu publizieren, wo die Leser sind – also auch jenseits der eigenen Webseite und auf Plattformen, wie Medium, Snapchat oder eben LinkedIn. Wir sind besessen davon, Dinge zu wissen, sie selbst zu verstehen. Heute ertrinken wir in einem Informationsmeer und gleichzeitig nimmt die Glaubwürdigkeit der Printmedien und Firmenwebseiten ab. Vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr. Alles ist unglaublich intransparent. Ist Inhalt noch relevant? Ansonsten passiert, dass ständig Antworten gegeben werden, auch wenn wir gar keine Frage gestellt haben. Das Wichtige ist die Liebe zur Sache, denn wenn wir Social Media mit Leidenschaft machen, beginnt es zu leben. Und es gibt Fragen, die wir heute nicht beantworten können, aber vielleicht morgen.
Feierabend4.0 und kreativer Stundensatz
Endlich Feierabend! Gibt´s den überhaupt noch? Wollen wir ihn noch? Oder gehört der Begriff ausgemustert, als Relikt einer untergegangenen Arbeitswelt? Weil er suggeriert: da ist die Arbeit und da ist die Freizeit – das ist getrennt. Aber: Arbeitszeit ist auch Lebenszeit! Wir haben die Wahl. Erstaunlicherweise ist es oft gar nicht die Angst vor konkreter Veränderung, die Mitarbeiter dazu veranlassen eine abwehrende Social Media Haltung einzunehmen, sondern die fehlende Motivation. In Unternehmen, in denen Kommunikation und Information ein Privileg von Wenigen ist, lösen solche Veränderungen bei den Betroffenen häufig irrationale Ängste aus. Jedoch sind meist nicht die Veränderungen das Problem, sondern wie diese wahrgenommen werden. Es ist für mich erschreckend, wenn immer weniger Mitarbeiter eine echte Bindung an ihr Unternehmen empfinden und bereit sind, sich freiwillig und über das Notwendige hinaus für dessen Ziele einzusetzen. Agile Führungskräfte sollten (wie Lehrer) für ihre Mitarbeiter möglichst gut erreichbar sein. Daher ist es uns wichtig, grundsätzlich alle sozialen Werkzeuge zu kennen und einzubinden, uns aber auch von denen zu verabschieden, die inzwischen automatisiert sind. Es handelt sich bei der Digitalisierung und ihren Folgen nicht um eine lineare Entwicklung. Besonders Personalmanager gelten aktuell nicht unbedingt als Vorreiter der digitalen Transformation – zu Recht? Gerade in der Personalentwicklung fragen wir uns: welche menschlichen Fähigkeiten wollen wir in den nächsten Jahren voranbringen? Stichwort: Bots. Die Idee ist simpel: beim Conversational Journalism sind für Produkt-News viele Szenarien denkbar: ein Bot filtert die Infos, koordiniert den Kundendialog und Vertrieb – und Social Bots veröffentlichen perspektivisch unsere automatisch generierten Beiträge, steuern sämtliche Display-Ads oder beeinflussen so Debatten. Mehr Sichtbarkeit und P2P-Kommunikation wird keine Content-, sondern eine Budgetfrage. Wir sind nicht mehr definiert über unsere Arbeit und entrinnen dem ewigen Hamsterrad, denn innovativ ist nur, wer Zeit (dank Bots) verschwenden kann. Digitalisierung ist unsere Petrischale für kollektive Intelligenz und mündige Berufsgruppen, nach dem Vorbild von Start-ups und dem Trial-and-Error-Prinzip vorzugehen. Für Freigeister und Querdenker ist wieder Platz! Wir machen uns gleichsam wieder bewusst, dass die informelle Kultur von ganz anderen Personen getragen wird als den Verantwortlichen, die im Organigramm erkennbar sind. Change Manager dürfen nicht aufhören, Gespräche zu führen! Grundsatzfragen wie „Warum gibt es uns?“ und „Was ist unser Zweck?“ um das Schachteldenken zwischen operativ und strategisch aufzubrechen und u.a. die Social Media Roadmap aus eigener Kraft heraus zu entwerfen. Wer früher als Einzelkämpfer unterwegs war, musste lernen, sich mit anderen gegenseitig Pässe zuzuspielen, denn Know-how ist ab sofort zum Teilen dar. Dabei sollte man Produkte und Dienste nutzen, die bereits im Privatleben sich hoher Beliebtheit erfreuen: Messenger Dienste (Concierge Services). Erfolgreiche Anwendungen aus dem Privatbereich finden Einzug ins digitale Geschäftsmodell der Branche. Perfekt, wenn sowohl in den Karten-, wie den Messenger-Diensten bereits übergreifend die gleiche Firmenkennung verfügbar ist – nur noch anfreunden, schon startet der Dialog miteinander. Und das Elegante dabei: es wächst mit seinen Anforderungen, ist also skalierbar. Was auf der einen Seite als App-Kommunikation abgesetzt wird, kann auf der Gegenseite auf Grossmonitor im Livestream verfolgt, verteilt und bearbeitet werden. Schneller als Mail ist es allemal und ohne umständliche Vertretungs-Regelungen sowieso. Und ein perfekter Mitteilungs-Workflow lässt sich leicht über die identische Basis-Mail der Dienste-Kennung automatisieren, sogar wie eine externe Hotline ausserhalb der Geschäftszeiten.
Der optimale Arbeitsplatz
Die Grenzen des Machbaren durch Cloud und Mensch-Maschine-Dialog sind eben nicht offensichtlich. Erst jetzt beginnen einzelne Unternehmen, sich Gedanken darüber zu machen, was die demografische Entwicklung für ihre Produktions- und Absatzbedingungen bedeuten wird. Sie erahnen den digitalen Wandel, aber die Silberrücken versuchen ihn zu verdrängen. Solange es läuft, unternehmen sie nichts, und wenn es nicht mehr läuft, ist es zu spät. Nicht plötzlich, aber zügig. Wie falsch das ist, zeigt die Tatsache, dass die Nutzungsdauer vieler Erkenntnisse heute ohnehin nicht länger als ein halbes Jahrzehnt währt. Bereits jetzt sind die jungen, innovativen Leute nämlich international vernetzt. Worauf es ankommt, ist die Fähigkeit, diesen Innovations-Pool zu nutzen. Vernetzung heisst nicht, dass die Menschen von Ort zu Ort ziehen, sondern dass sie stationär mit anderen intensiv kommunizieren. Tatsächlich ist die angespannte Wirtschaftslage nur ein Teil des Problems. Daneben gibt es noch immer eine Einstellungspolitik, die auf die Jugend abzielt – gepaart mit der weit verbreiteten Auffassung, Alte seien nicht flexibel und in der Lage, sich neu zu orientieren. Diese Einschätzung in Richtung Social Media kommt nicht von ungefähr. So mancher ältere Kollege, der sich öffentlich gern über Langeweile und das Gefühl der Nutzlosigkeit beklagt, hat sich im Betrieb nicht selten als Dickschädel erwiesen. Neues Wissen, moderne Methoden oder der stetige Appell, sich auf dem neuesten Stand zu halten und zu lernen, prallen an vielen Älteren ab. Das mag im Einzelfall am Können liegen, an der schwindenden Kraft oder an der Furcht, nicht mehr zu genügen. Oft fehlt es schlicht an der Bereitschaft, auch weil die Verweigerungshaltung der Älteren in der Vergangenheit sehr leicht gemacht wurde, dabei ist das richtige Wissen viel wichtiger als Schnelligkeit. Dazu gehört, sich auf weniger Dinge zu konzentrieren und dort alle zeitlichen und energetischen Ressourcen einzusetzen, einschliesslich unterschiedlicher Wege der Kompensation: Würde, Lebenserfahrung und Weisheit. Im Alter kann man in einer profunden Weise einsichtsvoller werden. Ein alter Mensch weiss, dass es viele Wege nach Rom gibt. Auch der Umgang mit Unsicherheit, Multimedia und fehlender Vorhersehbarkeit ändert sich im Alter. Job-Rotation ist aus unser Erfahrung gerade für Ältere sinnvoll, der Einstieg in einem anderen Unternehmensbereich bringt neue Anforderungen, neue Fragen und neue Motivation; sonst fühlt sich jeder schnell als Verlierer im massenmedialen Schnellkochtopf. Der Zeitgeist wird wieder auf Innovation getrimmt, denn die Gesellschaft der Zukunft wird eine Wissensgesellschaft sein. Andererseits: Bildung ist nicht Ausbildung. Generalkompetenz erwerben in Mathematik, dem logischen Denken und Programmieren. Heute ist nicht gestern, und morgen sieht die Welt wiederum anders aus. Und was hier ist, gilt nicht woanders. Neues Wissen entsteht meist weniger in der Mitte der Disziplinen, eher an ihren Rändern. Im Spannungsfeld von unnützem Wissen und zweckorientiertem Wissen, wir müssen beides fördern. Allerdings sind noch dieselben Menschen an Bord, unsere Werte sind geblieben, die Spielwiesen, sich auszuleben, haben zugenommen. Was gleichzeitig bedeutet, dass klassische PR-Meldungen kontrolliert werden, Social Media jedoch mit eigenen Freiräumen arbeitet. Gesunden Menschenverstand haben wir nicht durch Externe in Social Media Guidelines pressen lassen. Da sich Vertrauen durch Heranführung, probieren und gegenseitiges Coaching erlebbar macht. Gerade unsere Führungskräfte sind in der Erwartungshaltung (auch) hier perfekt zu sein. Ungewöhnlich jedoch ist, das Social Media zunächst aus Zuhören besteht und ein Hierarchie-loses Du pflegt. Insgesamt gehört Social Media für die Zukunft in vielen Kampagnen dazu und ist manchmal unkalkulierbar. Alles beginnt mit einem offenen Betriebsklima, mit Freiräumen während der Arbeitszeit. Mit der Erkenntnis der Führungskräfte, sich auf neue Arbeitsweisen einzulassen. Die Belohnung dafür liegt auf der persönlichen und unternehmerischen Waagschale. So wie für den Künstler der Applaus, ist für unsere Verkäufer mittlerweile die Empfehlung durch Social Media.
Die Technik macht den Unterschied
Was für die älteren Semester der inspirierende Strassenfeger über die Ewing Familie auf der Southfork Ranch war, ist heute der Aufmerksamkeits-Häuserkampf der sozialen Plattformen. Am besten übrigens erklärt mit der Parabel, dass Radio einen Sendemast und Chats mobiles WLAN benötigen. Weil jeder seinen eigenen Sender hören möchte, bietet sich BYOD von Geräten in Firmen an. Wir haben dazu eine Freifunk Infrastruktur auf dem Unternehmens-Campus für alle aufgebaut. Und die langwierige Anschriftensuche für Alumnitreffen geht heute somit auch einfacher! Diese Erkenntnis zeigt, dass niemand gezwungen ist uns zu folgen, jedoch jederzeit dazu in der Lage sein sollte. Auf jeden Fall wird sich unsere Art, das Smartphone zu bedienen durch eine verbesserte Bild- und Spracherkennung ebenso massiv verändern wie die Welt der Apps. Diese Geräte integrieren sich dann nahtlos in unsere Umgebung, in unsere Kleidung, Accessoires oder sogar mittels Hör-Seh-Datenbrillen in die papierlose Logistik. Technik hilft Menschen: wir gehen davon aus, dass jeder Mitarbeiter das Potenzial in sich trägt, verantwortlich zu handeln und Initiative zu ergreifen, und dass diese Eigenschaften nur gefördert werden müssen. Selbstverpflichtung heisst, dass die Mitarbeiter nicht auf Anweisung handeln, sondern aus innerer Überzeugung, egal ob mit kollaborativen Werkzeugen in Verwaltung oder Produktion. Selbstverständlich kann Social Media beruflich ein Minenfeld darstellen. Gleichzeitig sind Nähe und Unmittelbarkeit, die das obere Management ausstrahlt, entscheidende Punkte. Und wer authentisch ist, hinterlässt Spuren, egal ob als Privat- oder Geschäftsperson. Mögliche (unausgesprochene) Vorbehalte waren spätestens durch die Optionen der Computer-Telefon-Integration, wie Video-Konferenz oder mobiler Kalender-Abgleich ausgeräumt. Wir haben BYOD Android Smartphones, Chromebooks und Tablet PCs standardisiert. Über die Umstellung auf Libre Office können unsere Mitarbeiter unsere Lizenzen im beruflichen und privaten Umfeld nutzen. Durch das Internet der Dinge werden unser Produkte mitdenkend. In einer gleichzeitig dynamischer und älter werdenden Gesellschaft werden hohe Anforderungen an die Veränderungsbereitschaft von Unternehmen und ihrer Mitarbeiter gestellt. Denn die Arbeitsumgebung wird zunehmend komplex und anonym; es entstehen neue Schnittstellen und Herausforderungen an das selbstbestimmte Handeln unser Mitarbeiter. Zudem verändert die digitale Revolution unsere Geschäftsprozesse in einem unglaublichen Umfang – ganz einfach weil es viel mehr Maschinen als Menschen gibt. Ich glaube, dass wir über die letzten Jahrzehnte zur Lernenden Organisation geworden sind. Wir verdanken Open Source-Projekten sehr viel unserer Flexibilität und haben begonnen, unsere Apps und Enterprise 2.0 Entwicklungen im freien Quellcode zu veröffentlichen. Darüberhinaus gibt es keinerlei Websperren, jedoch eindeutige Empfehlungen beispielsweise sich auf LinkedIn als unternehmensweite Geschäftsnetzwerk-Plattform zu vernetzen. Ich halte es für wesentlich wichtiger, die richtige Werkzeug-Wahl treffen; das Klavier auch in Krisenzeiten spielen zu können. Die digitale Transformation: zu realisieren nur mit zufriedenen Mitarbeitern, es gilt, Menschen in ihrer ganzen Individualität in die Wertschöpfung einzubeziehen.