Ein Corporate Blog ist heutzutage ein unumgängliches Tool im digitalen Marketing. Und dennoch sträuben sich nach wie vor viele Unternehmer dagegen. Aber warum? Corporate Blogging ist aufwändig und verschlingt personelle wie finanzielle Ressourcen – um nur eines der gängigen Vorurteile zu nennen. Das stimmt natürlich auch. Aber in diesem Beitrag möchte ich mich nicht mit den Vorurteilen auseinander setzen, sondern viel mehr damit, warum ein Unternehmen ein Corporate Blog betreiben sollte und vor allem wie Unternehmer die Vorurteile zu ihren Vorteilen machen können.
Warum ein Corporate Blog?
Ganz einfach. Ein Corporate Blog ist eine einmalige Chance. Richtig eingesetzt, ist das Blog keine Geheimwaffe, sondern eine Wunderwaffe. Das Blog ist sehr gut geeignet, um für eine positive(re) Außenwirkung eines Unternehmens zu sorgen. Genau aus diesem Grund sind auch Transparenz und Glaubwürdigkeit enorm wichtig. Ihre Glaubwürdigkeit können Sie erhöhen, indem Sie Ihren Lesern Einsicht in Ihr Unternehmen und Ihren Alltag gewähren. Das weckt vor allem Sympathie bei neuen und jungen Zielkunden. So kann ein Corporate Blog auch Menschen enger an ein Unternehmen binden.
Ein weiterer, ganz simpler Vorteil ist die verbesserte Sichtbarkeit bei Google. Während viele klassische Unternehmenswebseiten sehr statisch sind und nur selten aktualisiert werden, wird ein Blog sehr häufig aktualisiert: im Idealfall zwei- bis dreimal die Woche. Als Suchmaschine braucht Google immer wieder Futter. Ein gutes Corporate Blog, dass das Themenspektrum eines Unternehmens regelmäßig mit nützlichen und hilfreichen Artikeln abdeckt, ist der ideale Weg, um bei Google stärker präsent zu sein. Wer dazu noch ein echtes Content-Marketing macht, wird mehr Sichtbarkeit erreichen, was letztendlich auch zu mehr Traffic führt.
Als Unternehmen können Sie über ein Blog zudem ihren (Marken-) Content streuen und sichtbar machen. Im Unterschied zu anderen Kanälen bietet ein Corporate Blog die schnelle und einfache Möglichkeit, auf alle eigene Online-Aktivitäten zu verweisen und diese zusammenzuführen.
Das ein Corporate Blog für ein Unternehmen ein sinniges Tool ist, sollte an dieser Stelle klar geworden sein. Aber wie wird ein Corporate Blog zu einem erfolgreichen Blog?
Themen zu Geschichten machen
Aller Anfang ist schwer. Am Anfang ist jedes Corporate Blog eine leere Hülle mit einem (hoffentlich) ansprechenden Webanstrich. Erst nach den ersten Blog-Artikeln stellt sich heraus, ob das Konzept aufgeht. Bei den ersten Schritten kommt es darauf an, den Lesern einen Vorgeschmack auf die künftigen Inhalte zu geben und diese neugierig zu machen.
Das richtige Konzept bringt Ihr Blog auf die Zielgerade. Ein professionell ausgearbeitetes Blog-Konzept dient dazu, Ihre Marketing-Kommunikation strategisch weiterzuentwickeln. Außerdem behalten Sie damit einen Überblick über Themen und Formate. Die Arbeit mit Ihrem Blog lässt sich so viel leichter in Ihren Arbeitsalltag integrieren.
Content ist niemals reiner Selbstzweck, auch nicht in einem Blog. Die Leser erwarten zurecht, dass es dort viele lesenswerte Content-Stücke gibt, die jeweils das Versprechen der Unternehmensmarke einlösen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass sich die Leser abwenden und nicht wieder zurückkehren. Aus diesem Grund ist es wichtig, mit Redaktionsplänen zu arbeiten und eine klare Content Strategie zu entwickeln, die für potentielle Leser nachvollziehbar ist.
Ein gut geführter Redaktionsplan dient der Orientierung und bietet Sicherheit für regelmäßigen Content. Die Beiträge für Ihren Blog können im Voraus produziert werden und die Regelmäßigkeit an Inhalten bedeutet auch regelmäßige Leser. Aber wer eignet sich eigentlich dafür, einen Blog zu füllen?
Die Mitarbeiter als Blogger
Nicht jedermann ist zum Blogger geboren und beherrscht das Storytelling auf Anhieb. Letztendlich will das Schreiben gelernt sein und erfordert viel Übung, um damit auch wirklich erfolgreich zu sein. Doch anders als E-Mail oder Telefon findet das Corporate Blogging vor aller Augen statt. Daher macht es aus meiner Sicht keinen Sinn, jedem Mitarbeiter in einem Corporate Blog veröffentlichen zu lassen. Eine kleine Auswahl an Autoren schafft eine gewisse Orientierung und einen Wiedererkennungswert.
Corporate Blogger sollten zudem eher Allrounder als Spezialisten sein. Das hat den Vorteil, dass ein Allrounder mit der Unternehmensphilosophie vertraut ist und die Produkte oder Dienstleistungen kennt. So ist es für ihn leichter, Artikel aus einer übergeordneten Perspektive zu schreiben. Das führt dazu, dass solche Veröffentlichungen genau die schon angemerkte Transparenz und Glaubwürdigkeit ausstrahlen, die bei potenziellen und bestehenden Kunden gut ankommt.
Fazit
Fassen wir noch einmal zusammen: User-Bindung, Verbesserung der Außendarstellung sowie eine höhere Sichtbarkeit und mehr Traffic durch Suchmaschinen wie Google sind also die hauptsächlichen Faktoren, warum ein Unternehmen ein Corporate Blog betreiben sollte. Auf jeden Fall sinnvoll, auch wenn dieses Thema in Deutschland bedauerlicherweise noch in den Kinderschuhen steckt. Ein Umdenken scheint aber allmählich stattzufinden.