“We the people, in order to form a more perfect platform, establish internet equality, ensure domestic social connectedness, provide fort he creative commons, promote the general web-fare, and secure the blessings of liberty to our blogs and our friends and followers, do ordain and establish this network for the .com, the .net, the .org, and the entire World Wide Web!” (Tamar Weinberg)
Das Internet − und insbesondere seine Fortentwicklung Web 2.0 – bringt entscheidende Veränderungen für die gesamte Gesellschaft mit sich. So schreiben es Schulz-Bruhdoel und Bechtel in ihrem Buch „Medienarbeit 2.0“. Den Grund sehen sie im offenen Dialog im Netz. Münker geht noch weiter und spielt auf die mittlerweile enge Bindung des Internets mit seinen Nutzern an: “Der Prozess der Digitalisierung ist irreversibel. […] Wir können aus dem Internet nicht aussteigen; wir könnten, selbst wenn wir es wollten, noch nicht einmal verhindern, dass sich die Vernetzung in Zukunft noch stärker ausweiten und Funktionen des Internet in noch weitere Bereiche unseres Leben eindringen werden. Allerdings, (…), ist offen, wohin genau der fortschreitende Ausbau der digitalen Sphären führt und was genau im weiteren Verlauf der Verdichtung des Netzes noch geschehen wird. […] Wir können aus den digitalen Netzen zwar nicht aussteigen, wir können sie aber auf vielfache Weise mitgestalten — denn nicht das Internet bestimmt seine Zukunft, sondern wir, indem wir es nutzen.”
Das Internet hat sich in den vergangenen Jahren durch zahlreiche neue Angebote sowohl auf Betreiberseite als auch für Nutzer stark verändert. Die strikte Rollenverteilung von Sender und Empfänger löst sich zunehmend auf, da Internetnutzer sowohl Empfänger (= Konsument) als auch Sender (= Produzent) sein können. Dank dieser Entwicklung ist das Internet zu einer Mitmach-Plattform geworden. Menschen können das Internet mitgestalten: Sie erstellen selbst Inhalte, veröffentlichen diese und tauschen sich mit anderen Menschen aus. Es bilden sich Gemeinschaften, die aufgrund gleicher Interessen oder Meinungen zusammenfinden und jene Beiträge veröffentlichen, die sie für mitteilenswert halten. So werden neben den etablierten Medien in so genannten sozialen Netzwerken neue Foren für den Informations- und Meinungsaustausch geschaffen. Unter diesen werden Internetseiten verstanden, die Nutzer mit ähnlichem Interessenhorizont verbinden, die die Verknüpfung von Beziehungen miteinander und vor allem Kommunikation ermöglichen. Durch diesen Wandel des Internets ist ein neues Phänomen entstanden: Social Media. „Erschaffen und genutzt durch eine Generation, für die das Internet kein „neues“ Medium mehr ist, gefördert durch neue, einfach zu bedienende Technik und günstigere Breitbandverbindungen, sind Online-Kommunikationsplattformen (so genannte „Social Media“) entstanden, auf denen in Text-, Bild- oder Videoform täglich Millionen von Erfahrungen, Problemen und Gedanken ausgetauscht werden. Dies bedeutet für Unternehmen, dass die ehemals kommunikative Einbahnstraße vom Unternehmen zum Kunden für den „Gegenverkehr“ (in Form des Dialogs) geöffnet wurde. Die Frage, die sich nun jedem Marketingverantwortlichen stellt, ist, ob und ggf. wie es sich lohnt, an diesem Austausch in Foren, Blogs, Communities etc. teilzuhaben oder gar teilzunehmen.“ (VICO 2010: 2).
Tatsache ist, dass die kommerzielle Nutzung von Social Media für gezieltes Marketing, Zielgruppenkommunikation oder Public Relations für viele Unternehmen jedoch noch immer nicht Realität ist. Dabei steht schon lange fest, dass es sich bei den sozialen Medien nicht um ein temporäres Phänomen handelt, sondern vielmehr um ein immer weiter wachsendes Phänomen des Internets, das neue Kommunikationskanäle bereitstellt und somit vielfältige neue Kommunikationsmöglichkeiten mit der eigenen Zielgruppe anbietet. Denn die digitalen Gespräche haben den privaten Raum bereits verlassen und den beruflichen betreten, sodass Social Media auch für Unternehmen immer bedeutender werden. Für Unternehmen gehen damit große Herausforderungen einher. Sie können sich nun nicht mehr nur ausschließlich auf die traditionellen Medien wie beispielsweise Fernsehen oder Zeitung verlassen, sondern müssen neue Kommunikationsstrategien entwickeln, denn „den Kinderschuhen entwachsen“, werden Social Media zu einer zukünftig etablierenden Kommunikationsform.
Und haben Sie sie auch schon entdeckt?